Ein Jahr nach dem katastrophalen Hochwasser in mehreren Bundesländern wirken die Bilder immer noch nach – Annähernd 600.000 Menschen waren von der Flut betroffen, 8 Menschen starben, mindestens 128 Personen wurden verletzt. Die Auswirkungen erstreckten sich auf fast 1.700 Gemeinden. In 56 Landkreisen kam es zum Katastrophenalarm. Vielerorts wurden ganze Innenstädte überschwemmt. Viele Menschen fanden nach ihrer Evakuierung ein Bild der Verwüstung vor. Gebäude, Straßen und Gärten waren vom Schlamm überspült, viele Häuser nicht mehr bewohnbar. Persönliche Erinnerungen für immer verloren.
Das THW unterstützte die Länder und Kommunen unmittelbar und massiv mit insgesamt mehr als 16.000 Einsatzkräften, darunter auch 253 Helferinnen und Helfer aus dem THW Geschäftsführerbereich Köln. Zu dem Geschäftsführerbereich gehören die Ortsverbände aus Bad Honnef, Bonn, Beuel, Siegburg, Bornheim, Brühl, Köln Bergheim, Bergisch Gladbach und Leverkusen. Sie halfen unter anderem mit der Fachgruppe Wasserschaden / Pumpen bei den Pumparbeiten. Dazu hält das THW innerhalb dieser Fachgruppe spezielle Großpumpen mit einer Gesamtleistung von über 18.000 Litern / Minute vor.
Aber auch die Deichsicherung, das Erbauen von Hochwasserstegen und -schutzwänden, die Räumung von Verkehrswegen, das Bergen von Treibgut und der Transport und die Verbauung von tausenden Sandsäcken wurden unter anderem durch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte bewältigt. Die Helferinnen und Helfer pumpten Wasser und Schlamm von Straßen, aus Kanälen und Kellern, um die Schäden zu begrenzen und Häuser wieder bewohnbar zu machen.
U.A ein Umspannwerk in der Nähe von Magdeburg wurde durch massive Sandsackdeiche vor den Fluten geschützt. Ein Ausfall des Werkes hätte den Stromausfall in großen Teilen von Magdeburg zur Folge gehabt.
Der Einsatz erforderte auch Notstrom – und Beleuchtungsarbeiten die durch das THW abgearbeitet wurden. Aber auch im „Hintergrund“ waren die Helferinnen und Helfer tätig und hatten vielfältige Arbeiten z.B. bei dem Betrieb eines Bereitstellungsraumes, Führungsunterstützung der Einsatzleitung, Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit, Gestellung von Technischen Beratern für Deichverteidigung oder Entsendung eines Einsatznachsorge-Teams zu leisten. Die Ehrenamtlichen des THW Geschäftsführerbereiches Köln leisteten dabei ca. 30.000 Einsatzstunden.
Als Würdigung der großartigen Leistung von tausenden von Helfern und
Helferinnen bei der Flutkatastrophe im Frühsommer letzten Jahres hat der oberste Dienstherr des THW, der Bundesminister des Innern die Einsatzmedaille "Fluthilfe 2013" gestiftet.
Mit dieser besonderen Auszeichnung wurden am 23. Oktober 2014 in der Fachhochschule des Bundes in Brühl auch die Einsatzkräfte des THW Geschäftsführerbereich Köln geehrt.
Die Verleihung wurde durch den Landesbeauftragen des THW in Nordrhein-
Westfalen, Herr Dr. Schliwienski im Beisein vieler lokaler Politiker durchgeführt.
Das Technische Hilfswerk (THW) ist die Einsatzorganisation des Bundes im Bevölkerungsschutz mit bundesweit rund 80.000 Freiwilligen.
Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter
Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW
wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören
unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.