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LKW Fahrsicherheitstraining im GFB Köln

Pilotausbildung für Kraftfahrer

Am 06. August 2011 traf sich der Großteil der 12 Ortsverbände die zu der Geschäftsstelle Köln gehören auf dem Fahrsicherheitsübungsplatz des TÜV Süd neben der A555 bei Bonn zu einem gemeinsamen LKW-Fahrsicherheitstraining. Vom „Dino“ (ein MAN 6x6 mit Ladekran) über eine LaBo (ein LKW mit Ladebordwand) bis hin zu einem alten Mercedes Benz Rundhauber von 1986 war alles an Fahrzeugen vertreten. 

Der Tag begann um 08.00 Uhr mit der Begrüßung durch unseren Trainer, Herrn Robert Weisenbach. Herr Weisenbach ist hauptberuflich für die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln (AWB) zuständig und unterrichtet dort unter anderem die Kraftfahrer im Umgang mit den LKW / Müllentsorgungsfahrzeuge und zeigt ihnen, wie man im Alltag spritsparend unterwegs sein kann. 

Nach dem gegenseitigen Kennenlernen sowie dem Austausch der Erwartungshaltungen der Teilnehmer ging es auch direkt raus an die Fahrzeuge. Als erstes standen die Abfahrtskontrolle sowie die richtige Sitzposition auf dem Stundplan. Denn gerade die Abfahrtskontrolle soll bereits vor Fahrtantritt eventuelle Fehler oder Mängel am Fahrzeug aufdecken (z.B. kann bei Kondenswasser im Vorratsdruckluftbehälter dieses Wasser in die Bremsleitungen gelangen. Im Winter kann so die Bremsleitung zufrieren). 
Im Anschluss ging es auch gleich auf die Strecke, ausgerüstet mit Funkgeräten um den Anweisungen des Trainers zu lauschen. Gestartet wurde mit einem Slalomkurs um ein Gefühl für den LKW zu bekommen. Hierbei konnte jeder so schnell fahren wie er wollte und es sich zutraute. Weiter ging es zum Bremstest. Hierbei gab es drei verschiedene Untergrundmöglichkeiten, auf denen eine Vollbremsung stattfinden sollte. Begonnen wurde mit einem „normalen“ Asphaltuntergrund mit voller Haftung, im Anschluss gab es einen Untergrund mit „nur“ 30% Haftung und zu guter letzt eine Untergrundkombination aus beidem, so dass eine Seite voll und eine Seite eingeschränkte Haftung besaß. Ziel dieser Übung war die Veranschaulichung von diversen Alltagssituationen und Haftungsbedingungen wie sie jederzeit z.B. durch Laub auf der Straße oder Regen vorkommen kann. Die wahrscheinlich interessanteste Feststellung bei diesen Bremsmanövern war, dass es für den Bremsweg egal ist, ob ein Fahrzeug ABS (also ein Antiblockiersystem) besitzt oder nicht. Der Bremsweg unterschied sich nur minimal. Ein ABS unterstützter LKW lässt sich jedoch bei einer Vollbremsung noch immer Lenken, ohne den Fuß von der Bremse zu nehmen, während bei einem Fahrzeug ohne ABS die Räder blockieren. Die wichtigste Information aus diesem Trainingsabschnitt ist jedoch, dass sich der Bremsweg auf nasser Fahrbahn im Vergleich zu einer eher trockenen Fahrbahn beinahe vervierfacht (4x) hat. 

Die nächste Trainingseinheit bestand aus Vollbremsung gepaart mit einem Ausweichmanöver. Insgesamt gab es drei Anläufe mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten (20 / 25 / 30 km/h). Schon bei einer Geschwindigkeit von 25 km/h war es schwierig bei dem Ausweichmanöver weder die vor einem stehenden Pylonen (als Hindernis gedacht) noch die rechts daneben platzierten Pylonen (Simulation von parkenden Autos) nicht zu treffen. Bei 30 km/h hat beinahe jeder mindestens eine Pylone umgehauen.
Als letzter Tagespunkt stand das Bremsen während einer Kurvenfahrt auf der Agenda. Gerade bei THW-Fahrzeugen ist dies wichtig, da hier durch die verschiedenen Aufbauten sowie der Gerätschaften auf dem LKW unterschiedliche Schwerpunkte vorherrschen. Daher wurde in dieser Trainingseinheit eine Geschwindigkeit von 30 km/h vorgegeben, nicht das am Ende noch die Bergungsgruppe des THW einen eigenen LKW wieder aufrichten muss. 

Zwischen den einzelnen Übungen saßen wir alle gemeinsam im Unterrichtsraum beisammen und der Trainer erklärte uns die physikalischen Zusammenhänge der praktischen Trainings. So konnte eine Brücke zwischen Theorie und Praxis geschlagen werden. Damit aber auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt, wurden die Teilnehmer durch den Ortsverband Bornheim mit Mittagessen versorgt. 

Am Ende des Tages waren die Teilnehmer der einhelligen Meinung, dass man viel aus den verschiedenen Situationen gelernt und mitgenommen hat. Ferner wurde festgestellt, dass solche Trainings für alle Kraftfahrer des THW verbindlich sein sollten, da die meisten den LKW doch nur wenige Kilometer im Jahr bewegen. Die Unterschiede zu einem PKW sind doch enorm.





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